Pressemitteilung -
Repräsentative Umfrage: Autofahrer sehen sich durch Ablenkung zunehmend gefährdet
Oberursel, 17. November 2016 – 93 Prozent der Autofahrer in Deutschland sind der Meinung, dass sie heute im Straßenverkehr mehr abgelenkt werden als noch vor fünf Jahren. Genauso viele sehen in der Ablenkung eine Gefahr für den Straßenverkehr. So lautet das Ergebnis einer aktuellen, repräsentativen Verbraucherumfrage des Kfz-Direktversicherers DA Direkt unter Deutschlands Autofahrern. Was die Umfrage ebenfalls zeigt: Viele Fahrer tun trotzdem Dinge, die vom Straßenverkehr ablenken und immer wieder zu brenzligen Situationen oder gar Unfällen führen können. Gerade junge Menschen nehmen es bei der Fahrsicherheit in Punkto Ablenkung nicht immer so genau und sogenannte Besserverdiener telefonieren häufiger ohne Headset.
Unerlaubte Handy-Nutzung bleibt ein Thema
So sehen mehr als drei Viertel aller Befragten den Smartphone-Gebrauch als Ablenkung. Tatsächlich geben auch nur 12 Prozent zu, Texte hin und wieder während der Fahrt auf dem Smartphone zu lesen oder zu schreiben. Auch das Telefonieren ohne Freisprechanlage werten über 70 Prozent der Befragten als Ablenkung. Tatsächlich tun dies aber immer noch 17 Prozent – obwohl die Handy-Nutzung während der Fahrt mit Bußgeld und einem Punkt geahndet wird.
Besserverdiener telefonieren häufiger ohne Headset
Auffällig ist, dass Autofahrer mit höherem Einkommen öfter ohne vorgeschriebene Freisprechanlage telefonieren: unterhalb eines Haushaltsnettoeinkommens von 3.500 Euro telefoniert etwa jeder Sechste mit Handy in der Hand während der Fahrt. Bei den Gehältern ab 3.500 Euro netto fährt immerhin schon mehr als jeder Vierte mit Handy am Ohr – und das, obwohl man gerade hier Fahrzeuge mit entsprechender Freisprecheinrichtung erwarten könnte.
Junge Menschen fahren riskanter
Bei jungen Autofahrern ist ein Trend zu mehr Ablenkung feststellbar: Von den 18- bis 34-Jährigen texten fast zehnmal so viele während der Fahrt als in der Generation 55plus. Auch beim Telefonieren zeigt sich die Gruppe der 18- bis 24-Jährigen verantwortungsloser: Fast jeder Dritte (32 Prozent) telefoniert nach eigenen Angaben ohne Freisprechanlage am Steuer während die Quote mit fortschreitendem Alter unter zehn Prozent sinkt. In der Regel einsichtig zeigen sich die Umfrageteilnehmer bei der Körperpflege während der Fahrt: Mehr als drei Viertel stufen diese als riskant ein, und nur jeder Zwanzigste greift während der Fahrt zu Schminke oder Rasierer. Auch hier zeigt sich die Generation der 18- bis 24-Jährigen unbedachter: in dieser Altersgruppe tun dies dreimal so viele wie in der der über 55-Jährigen.
Höheres Bußgeld könnte für Abschreckung sorgen
Was können Gesetzgeber und Versicherer tun, um Autofahrern ablenkende Tätigkeiten während der Fahrt abzugewöhnen und so das Fahren sicherer zu machen? „In der Regel hilft ein Mix aus Aufklärung, Motivation und konsequenter Ahndung von Vergehen“, sagt Norbert Wulff, Vorstand des Kfz-Versicherers DA Direkt. Tatsächlich würden nach eigenen Angaben deutlich mehr als die Hälfte der Befragten ihr Handy oder Smartphone nicht benutzen, wenn das Bußgeld spürbar erhöht würde, etwa von 60 auf 200 Euro. Zugleich, so ein Ergebnis der Befragung, gelte es Anreize zu verantwortungsvollem Verhalten im Straßenverkehr zu geben: 65 Prozent halten beispielsweise spezielle Versicherungsprämien für verantwortungsvolles Fahren für sinnvoll.
Über die Umfrage
Alle Daten, soweit nicht anders angegeben, sind von der YouGov Deutschland GmbH bereitgestellt. An der Online-Befragung zwischen dem 21.10. und dem 27.10.2016 nahmen 1.069 deutsche Autofahrer teil.
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